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Rézkori sírok a mezőberényi Tücsökhalom alatt

Patay, Pál (2013) Rézkori sírok a mezőberényi Tücsökhalom alatt. Archaeologiai Értesítő, 138 (1). pp. 281-292. ISSN 0003-8032

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Abstract

In 1971, Borbála Maráz uncovered two Late Copper Age graves of the Bodrogkeresztúr culture during the site’s control excavation. The burials were provided with remarkable grave goods, such as gold jewellery and beads made from metamorphic schist. | Maráz Borbála 1971-ben lelőhely-hitelesítő ásatás során a bodrogkeresztúri kultúrába tartozó két rézkori sírt tárt fel, amelyek a mellékletek következtében — arany ékszer és metamorf palagyöngyök — különös jelentőséggel bírnak. | Borbála Maráz (Békéscsaba, Mihály Munkácsy Museum) legte noch im Jahr 1971 zwei zur Bodrogkeresztúr-Kultur gehörige Gräber in Mezőberény unter dem Tücsökhalom genannten Tumulus frei (Abb. 1). Obwohl es sich nur um zwei Gräber handelt, lässt es die Unregelmäßigkeit der Bestattung wie auch die Nichtalltäglichkeit der Beigaben — da bisher nur eine Kurzinformation von ihnen berichtete — begründet erscheinen, sie ausführlich bekannt zu machen.Die beiden Skelette in Hockerstellung lagen sehr dicht beieinander. Der Schädel von Nr. 4 lag nur 10 cm vom linken Knie der Nr. 5 entfernt (Abb. 2). Die Grabflecken zeichneten sich nicht im Unterboden ab, so konnte nicht festgestellt werden, ob es sich um zwei zeitlich verschiedene Bestattungen oder eine gleichzeitige oder eine zeitlich verschiedene, aber bewusste Doppelbestattung gehandelt hatte.Im Grab 4 lag das auf die rechte Seite gelegte Skelett in Hockerstellung einer noch in heranwachsendem Alter gestorbenen Person. Ihre Beigaben: 3 Gefäße (in einem Töpfchen weiße Farbe) (Abb. 3.3–4), 1 oder 2 Kupfernadeln (Abb. 3.2), 1 beinerner Löffel (Abb. 1.5) und mehrere Schafknochen. Um die Unterschenkel lag eine 5–6-reihige, um die Knie je eine einreihige Perlenkette, ebenso lagen Perlen um die Armgelenke, oberhalb der Skelettmitte und in der Graberde „verstreut”. Insgesamt wurden 1260 Perlen aufgesammelt, darunter 79 schwarze, wahrscheinlich aus metamorphem Schiefer (Abb. 3.6–9). Im Grab 5 lag das auf die linke Seite gelegte Skelett in Hockerstellung einer Erwachsenen. Ihre Beigaben: 4 Gefäße und ein Fragment von einem Gefäß (Abb. 4.7–8; Abb. 6), 1 nadelförmiges goldenes Schmuckstück (Abb. 2.1), um die Füße je eine einreihige, auf der Hüfte horizontal eine fünfreihige Steinperlenkette sowie auf dem Brustkorb, quer zu der vorigen, schwarze Perlenketten und schließlich in der Graberde umher verstreut ebenfalls Perlen. Insgesamt wurden 1181 weiße und 870 schwarze Perlen aufgesammelt (Abb. 4.3–6).Die Beigaben beider Gräber bilden ausnahmslos eine typische Sachhinterlassenschaft der Bodrogkeresztúr- Kultur. Die Analogien der Goldnadel (Abb. 4.1) sind aus Jászladány Grab 16 bekannt. Kupfernadeln (Abb. 1.2) sind sogar mehrere in kupferzeitlichen Gräbern gefunden worden, aber ausnahmslos nur bei Männern. Beinerne Löffel (Abb. 1.5) sind dagegen bisher nur in Gräbern aus der Anfangs- bzw. der Übergangsperiode der Kultur vorgekommen (Tiszavalk-Tetes Grab 11 und 12).Unüblich ist, dass im Grab 4 den auf die rechte Seite gelegten — also als männlich zu betrachtenden — Toten Steinperlen schmückten, die sich bisher ausschließlich bei auf die linke Seite gelegten, also weiblichen, Toten fanden. Ein ebenfalls einmaliger Fall ist, dass außer den weißen, vermutlich Aragonitperlen in beiden Gräbern auch metamorphe Schieferperlen lagen (Abb. 3.7; Abb. 4.6; Abb. 7). (Die Meinung der Mineral- und Gesteinssammlung des Naturkundemuseums s. Anm. 34. und Abb. 8–9.) p ]Dass die Perlen außer auf dem Skelett verstreut in der Graberde gefunden wurden, hat man auch anderswo beobachtet, und die Folgerung gezogen, dass die Toten mit der Kleidung bestattet wurden, auf der die Perlen aufgenäht waren. Ebenso kann daraus, dass im Grab 5 die Perlenketten auf dem Brustkorb einander kreuzten, angenommen werden, dass sie die Bedeckung des Oberkörpers zierten.Die beiden Gräber vermutlicher Verwandter (Mutter und heranwachsender Sohn?) können wir als ans Ende der Zeit der Bodrogkeresztúr-Kultur gehörig betrachten.

Item Type: Article
Subjects: C Auxiliary Sciences of History / történeti segédtudományok > CC Archaeology / régészet
Depositing User: xKatalin xBarta
Date Deposited: 15 Dec 2016 10:16
Last Modified: 16 Dec 2016 09:52
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/43389

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