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Maria Theresia und die Zensur

Bachleitner, Norbert (2018) Maria Theresia und die Zensur. Hungarian Studies, 32 (2). pp. 165-176. ISSN 0236-6568

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Abstract

Im Jahr 1751 führte Maria Theresia als Teil ihrer Reformen erstmals die systematische Zensur im Habsburger Reich ein. Eine Kommission, bestehend aus ihrem Leibarzt Gerard van Swieten und anderen Gelehrten überprüften sämtliche Manuskripte, die aus dem Ausland kamen. Verbotene Bücher wurden in einem Index geführt (Catalogus librorum prohibitorum), der bis zu ihrem Ableben, 1780, regelmäßig publiziert wurde. Die Zensur war eher tolerant und versuchte im Sinne einer moderaten Aufklärung zu agieren. Kritik an der katholischen Religion war jedoch unmöglich. Aristokraten, Gelehrte und Mitglieder der höheren Bourgeoisie bekamen die Erlaubnis, verbotene Bücher zu lesen, die Zensur anerkannte und befürwortete nämlich die Akzeptanz gesellschaftlicher Unterschiede. Auch wenn man unter Maria Theresia von einer toleranten Zensur sprechen kann, so war sie doch strenger als unter Joseph II., ihrem Sohn. Die meisten der verbotenen Bücher erschienen auf Deutsch, aber mehr als ein Drittel der Werke war auf Französisch geschrieben worden. Auch lateinische Bücher wurden in großer Zahl verboten. Der am häufigsten verbotene Autor war Voltaire und unter den top-ten der verbotenen Franzosen finden wir Namen wie d’Argens, Rétif de la Bretonne, Crébillon fils, sowie Repräsentanten der aufklärerischen Philosophie, wie Friedrich II., Rousseau und Georg Friedrich Meier.

Item Type: Article
Subjects: H Social Sciences / társadalomtudományok > H Social Sciences (General) / társadalomtudomány általában
Depositing User: László Sallai-Tóth
Date Deposited: 10 Aug 2019 08:43
Last Modified: 31 Dec 2020 00:35
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/95607

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