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A második késő bronzkori aranykincs Várvölgyről

Müller, Róbert (2013) A második késő bronzkori aranykincs Várvölgyről. Archaeologiai Értesítő, 138 (1). pp. 81-103. ISSN 0003-8032

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Abstract

A gold hoard was discovered in 2005 on the Late Bronze Age hilltop settlement at Várvölgy. The hoard contained gold bands for adorning textiles, spirals and a pair of lockrings with passementerie decoration. An earlier gold hoard found in 1926 (Hoard 1) likewise contained passementerie adornments, some of which had most likely been lockrings. Passementerie jewellery first appeared in the Carpathian Basin, whence they spread to the neighbouring regions. | A várvölgyi késő bronzkori magaslati telep területén 2005-ben aranykincs került elő, amely többek között textíliát díszítő aranyszálakat, spirálokat és egy sujtásos díszű hajfonatkarika-párt tartalmazott. Az 1926-ban talált első aranykincs is tartalmaz 14 sujtásos díszű tárgyat, amelyek egy része bizonyosan ugyancsak hajfonatkarika volt. A sujtásos dísz a Kárpát-medencében alakult ki, és innen került a szomszédos területekre. | 2005 kam bei der vorbeugenden Ausgrabung einer Höhensiedlung der jüngeren Urnenfelderkultur ein Goldfund aus seichter Tiefe mit insgesamt 118,8 g Gewicht zum Vorschein. Das ist der zweite Goldfund, da schon 1926 am selben Fundort ein erster Schatz gefunden wurde. Der zweite Goldschatz besteht aus folgenden Stücken:1.Schmale Goldfäden mit Rippen; ein Teil wurde verschieden breit flach aufgewickelt.2. Aus schmalen Drähtchen von dreieckigem Querschnitt hergestellte, verschieden lange Spiralröhrchen mit kleinem Durchmesser. Ein Teil war wahrscheinlich nicht einmal ursprünglich gerade. Insgesamt 56 Stücke. Früher wurde angenommen, dass die Goldfäden zu Pektoralien verwendet wurden.Ich versuchte zu beweisen, dass mit den Goldfäden und Spiralröhrchen aller Wahrscheinlichkeit nach Textilien, ein Oberbekleidungsstück, verziert wurde. 3-4. Zwei Lockenringe, aus unendlichen Drähten von rundem Querschnitt hergestellte Spiralrollen, an einem Ende mit kompliziertem Posamenteriemuster verziert, dessen Anordnung verkehrt ist, sie bilden also ein Paar. Einer ist vollkommen, der zweite gebrochen und von schwächerer Qualität. Ihr Durchmesser ist größer als der eines Fingerrings und kleiner als eines Armrings. Die Bestimmung der Funktion wird dadurch erleichtert, dass wir die weniger geschmückten Analogien aus bronzezeitlichen Gräbern kennen, wo sie paarweise beim Schädel vorkommen.5. Unvollkommenes Schmuckstück, hergestellt aus einem unendlichen Draht von rundem Querschnitt; das sich ausbreitende Ende ist umwickelt und konnte ursprünglich eine Posamenterieverzierung haben. Aufgrund der Abmessung konnte es ein Fingerring gewesen sein. Es ist anzunehmen, dass die Nr. 6, zwei kürzere Drahtstücke mit ähnlichem Querschnitt, zum selben Schmuck gehörte.7. Zwei, aus dünnen Blechen ausgeschnittene, runde, zusammengelegte Scheibenpaare. Aufgrund der wenigen Analogien könnte es sich um Halbfabrikate handeln, wovon sich in der Mitte gipfelnde, eventuell mit Punzierung verzierte Anhänger hergestellt werden sollten. 8-10. Goldklumpen: kleine formlose bzw. tropfenförmige Gussstücke. Das Schmelzgold wurde in Wasser getropft. Von den beiden größeren wurde ein kleines Stück abgeschnitten. Im ersten Goldschatz von Várvölgy befinden sich vierzehn Gegenstände mit Posamenterieverzierung an den Enden, die nur oberflächlich und flüchtig aufgewickelt wurden und wesentlich leichter sind als die Lockenringe des zweiten Schatzes. A. Mozsolics bestimmte sie aufgrund der Halsringe aus Sziszek (Sisak, Kroatien) als Torques und die Forschung nahm das an. Bis jetzt wurde die Verzierung der einzelnen Gegenstände nicht gründlich untersucht. Ein Teil der Schmuckstücke konnte schon wegen der Länge der Drähte kein Halsring gewesen sein. Die Analyse der Verzierung zeigte, dass drei Paare gewiss und zwei weitere Paare mit großer Wahrscheinlichkeit zusammengehören und ursprünglich ebenfalls Lockenringe waren.Die Schmucksachen mit Posamenterieverzierung (Torques, Armring, Lockenring, Fingerring) konzentrieren sich im Karpatenbecken (Abb. 9), deshalb kann mit Recht angenommen werden, dass diese Verzierung hier entstand und auch hier produziert wurde. Der erste und der zweite Goldschatz von Várvölgy sind gleichzeitig und gleichaltrig mit der Siedlung. Beide wurden seicht begraben, deshalb ist anzunehmen, dass sie als Opfergaben in die Erde gelangten.

Item Type: Article
Subjects: C Auxiliary Sciences of History / történeti segédtudományok > CC Archaeology / régészet
Depositing User: xKatalin xBarta
Date Deposited: 15 Dec 2016 10:52
Last Modified: 16 Dec 2016 09:56
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/43403

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