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A szegedi vár és gótikus vártemplomának régészeti kutatása 1999 és 2010 között

Horváth, Ferenc and Fogas, Ottó (2011) A szegedi vár és gótikus vártemplomának régészeti kutatása 1999 és 2010 között. Archaeologiai Értesítő, 136 (1). pp. 237-268. ISSN 0003-8032

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Abstract

A tanulmány összefoglalja a középkori – és török kori – szegedi vár és a hozzá tartozó gótikus vártemplom építéstörténetére vonatkozó legfontosabb történeti és régészeti adatokat, valamint ismerteti az 1999 és 2010 között végzett feltárások főbb eredményeit. A vár és a vártemplom korhatározásához új radiokarbon és habarcsmintából készült koradatokat ismertet. | Die Studie überblickt die bisherigen Ergebnisse der Erforschung der Burg in Szeged mittels der Zusammenfassung sowohl der historischen Quellen als auch der früheren archäologischen Beobachtungen. Danach gibt sie die wichtigeren Ergebnisse der im vergangenen Jahrzehnt als geplante Grabung begonnenen Forschungen bekannt und fasst schließlich die bisherigen und aus den neuesten Erkenntnissen zu ziehenden Folgerungen zusammen. Die Freilegung der Burgkirche, die das Rückgrat des Forschungsprogramms bildete, hat grundsätzlich neue Ergebnisse erbracht. Denn es hat sich erwiesen, dass die gotische Kirche irgendwann zwischen dem Ende des 13. und der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Im 15. Jahrhundert wurde sie erheblich umgebaut. An ihrer Südseite wurde eine Seitenkapelle errichtet, deren gotisches Sterngewölbe in der Türkenzeit herabstürzte. Aus den an Ort und Stelle entdeckten Rippensteinen konnte das gotische Gewölbesystem rekonstruiert werden. Vor der Mitte des 16. Jahrhunderts erfuhr die Kirche noch einen weiteren Umbau und am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie abgerissen. Der Chor der Kirche reicht unter das im 18. Jahrhundert darauf errichtete Tor der Kasemattenreihe (Maria Theresia-Tor), in dem derzeit das Burgmuseum untergebracht ist, so dass die vollständige Freilegung auf weitere Schwierigkeiten stößt. Wegen sonstiger Bauarbeiten wurde die Freilegung des NW-Eckturmes der Burg vorgenommen. Die Freilegung belegte, dass der Turm im Mittelalter gebaut worden war, was auch die Angaben über die Zeit der der Mauer und dem Fundament entnommenen Mörtelproben bestätigten (13.–15. Jh.). Die stehenden Mauern von dem Eckturm und den ihm angeschlossenen Mauerabschnitten sind im freigelegten Bereich unter der heutigen Oberfläche noch 1,5 m hoch erhalten. Mittels je eines Segments wurden die N- und S-Mauern der Burg lokalisiert. Die Bautechnik der N-Mauer ist mit der des erwähnten Eckturmes identisch, wogegen der S-Mauerabschnitt Unterschiede aufweist. Auf eine in den Grund geschlagene Pfostenreihe war eine Balken- und Reisiggrundierung gelegt, auf der die weit breitere Grundmauer als beim N-Mauerabschnitt ruhte. Auch die Maße der verwendeten Ziegel unterscheiden sich von denen, die bei der Kirche und der N-Mauer verwendet wurden. Als Vorbereitung eines nicht verwirklichten Rekonstruktionsplanes wurde die Grundmauer des SO-Eckturmes (des Wasserturmes) senkrecht durchbohrt, im Rahmen der statischen Untersuchung der Baufestigkeit. In den Bohrmustern zeichneten sich genau die Bauschichten ab. Auch hier konnten die Balken-Reisigschichten in Form vermoderter Holzüberreste identifiziert werden, von denen Radiokarbonangaben entstanden. Die bisherigen Kenntnisse und die neuen Ergebnisse der dargestellten Freilegungen geben keine genaue Antwort auf die Erbauungszeit der frühesten Periode der Szegeder (königlichen) Burg. Sicher ist, dass bereits seit Beginn des 14. Jahrhunderts regelmäßig Urkunden den Burgvogt und das castrum selbst erwähnen. Archäologische Angaben lassen jedoch frühere Anfänge im 13. Jahrhundert ahnen. Die Burg entsteht vermutlich in der Zeit der Hunyadis in einer Form, in der sie dann die Zeit der Türkenbesetzung erlebt. Sowohl türkische als auch ungarische Quellen des 16.–17. Jahrhunderts berichten davon, dass während der Türkenbesetzung (im Falle Szegeds 1543–1686) bedeutende Befestigungsarbeiten im Bereich der Burg und des zu ihr gehörenden mittelalterlichen suburbium, der Planke, durchgeführt wurden. Hinter den Burgmauern werfen sicher die osmanischen Baumeister Erdwälle auf und gestalten auch die Ecktürme zu Rondellen um. Einzelne Meinungen besagen, dass damals der S-Eckturm und auch die S-Mauer entstanden, was sich jedoch noch nicht belegen ließ. Die Burg stand auch noch in der Habsburgerzeit und wurde dann zwischen 1876 und 1882, nach dem großen Szegeder Hochwasser, bis auf den Grund abgetragen.

Item Type: Article
Subjects: C Auxiliary Sciences of History / történeti segédtudományok > CC Archaeology / régészet
Depositing User: xKatalin xBarta
Date Deposited: 22 Dec 2016 12:38
Last Modified: 22 Dec 2016 12:38
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/43848

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