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Langfristige (1968-1990) und jahreszeitliche Dynamik der planktischen Diatomeen im Neusiedlersee

Dokulil, M. and Padisák, Judit (1993) Langfristige (1968-1990) und jahreszeitliche Dynamik der planktischen Diatomeen im Neusiedlersee. BFB-BERICHT, 79. pp. 5-11. ISSN 0257-3105

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Abstract

Nach Artenzahl und Menge repräsentieren die Diatomeen die Wichtigste Algengruppe im Neusiedler See/Fertő (Österreich/Ungarn), einem groβen Flachsee. Vergleichen mit den hunderten Arten des Periphytons ist die Artenzahl der Planktondiatomeen allerdings gering. Die Dynamik dieser Populationen wird von wenigen Arten geprägt, zu denen Chaetoceros muelleri, Cyclotella spp. (im wesentlichen C. meneghiniana), kleine zentrische Formen, kleine Fragilaria-Arten (v.a. F. construens), Synedra acus, Campylodiscus clypeus und Surirella peisonis gehören. Im Gegensatz zu den meisten anderen Seen weisen die Diatomeen im Neusiedler See keinen ausgeprägten Jahresgang auf. Zwischen Jänner und Dezember bewegen sich die Biomassewerte zwischen 294 und 778 µg 1(-1) (Mittelwert 550 µg 1(-1)) was im 22-jährigen Durchschnitt etwa 50% der Gesamtbiomasse ausmacht. Einige Arten, wie etwa Surirella, Campylodiscus und Chaetoceros sind im Sommer quantitativ häufiger. Die kleinen Nitzschien hingegen haben zu dieser Zeit ihr Minimum. Andere Arten treten das ganze Jahr über in ziemlich gleichen Mengen auf. Der Anteil der Diatomeen an der Gesamtbiomasse lag in den 60er und 70er Jahren um 70% und ging in der darauffolgenden Dekade auf 30-40% zurück als Folge der zunehmenden Bedeutung zunächst der rünalgen und später der Blaualgen. In den letzten Jahren traten die Kieselalgen wieder vermehrt auf und ihr Anteil an der Gesamtbiomasse stieg wieder auf 60%. Die geringe saisonale Abfolge in der Biomasse des Phytoplanktons geht wohl auf die ständige Lichtlimitation des Wachstums infolge der hohen Trübung des Wassers im Neusiedler See zurück. Zwischen der Biomasse der Diatomeen und dem Sestongehalt des Wassers besteht eine gute Beziehung (r=0,55; p<0,1). Zu Ortophosphat, Nitrat und Ammonium lieβ sich hingegen keine Korrelation herstellen. Für die Änderungen der Artenzusammensetzung des Phytoplanktons in den 70er Jahren war jedoch die Veränderung der Nährstoffverhältnisse im See von entscheidener Bedeutung.

Item Type: Article
Subjects: Q Science / természettudomány > QE Geology / földtudományok > QE08 Hydrosphere. Hydrology / hidroszféra, hidrológia
Q Science / természettudomány > QH Natural history / természetrajz > QH301 Biology / biológia
Q Science / természettudomány > QK Botany / növénytan
Depositing User: Erika Bilicsi
Date Deposited: 26 Oct 2012 08:29
Last Modified: 26 Oct 2012 08:29
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/3208

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