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Régézeti kutatások a salgói várban

Feld, István and Balogh-László, Emese and Tóth, Balázs (2013) Régézeti kutatások a salgói várban. Archaeologiai Értesítő, 138 (1). pp. 239-264. ISSN 0003-8032

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Abstract

The archaeological research of fortress Salgó, which is located near Salgótarján happened between 1981 and 2006 in two parts. While the results of the excavation of the top castle got a publication in 1984 already, so long this is the first summary about the research of the whole upper castle. The fortress was build around 1300 by way one of the Kacsics family branches. From 1460 it got into more considerable aristocratic families possession. The Ottoman army occupied it in 1554, got with a siege again onto Christian hands in 1593. In 1593 arose thick destruction layer, from which provenienced many finds. These objects (stove tiles, ceramic pots and metal finds) are characteristic memories of the early modern age from the closer area. | A mai Salgótarján felett emelkedő Salgó várának régészeti kutatására 1981 és 2006 között, két szakaszban került sor. Míg a felsővár feltárásának eredményei már 1984-ben közzétételre kerültek, az alsóvár közel teljes kutatásáról jelen beszámoló az első összefoglalás. Az 1300 körül a Kacsics nemzetség egyik ága által építtetett magánvár 1460-tól jelentősebb főúri családok birtokába került. Az oszmánok 1554-ben foglalták el; 1593-ban ostrommal került ismét keresztény kézre. Az ekkor keletkezett vastag pusztulási rétegekből előkerült kályhacsempék, cserépedények és fémtárgyak jellegzetes emlékei a szűkebb környék kora újkori tárgykultúrájának. | Die beinahe vollständige archäologische Erforschung der Ruinen der Höhenburg Salgó bei der Bezirkstadt Salgótarján wurde — als Vorbereitung ihrer Sanierung — zwischen 1981 und 2006 in zwei Etappen durchgeführt. Die Ergebnisse der Freilegung der oberen Burg wurden schon 1984 ausführlich veröffentlicht. Die Beschreibung der Untersuchung der unteren Burg sowie die allgemeine Bewertung des Fundmaterials erfolgt im vorliegenden Bericht.Der Bauherr der urkundlich erst 1341 erwähnten Burganlage kam aus dem Adelsgeschlecht Kacsics. Die Bauzeit ist aufgrund der besitzgeschichtlichen Angaben in die Zeit um 1300 zu setzen. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts waren ihre Besitzer zwei, aus dem erwähnten Geschlecht stammende mitteladlige Familien. 1460 wurde die Befestigung durch die hussitischen Brüder erobert. König Matthias Corvinus nahm aber sie noch in diesem Jahr zurück und schenkte Salgó der Familie Szapolyai. Nach 1526 kam die Burg zuerst in den Besitz der Ráskais, dann der Bebeks, ab 1548 der Derencsényis. 1554 wurde sie durch die Osmanen besetzt, die hier meistens vierzig, zum Teil christliche Soldaten stationieren ließen. 1593 wurde die Anlage durch Belagerung endgültig zerstört. Ihre frühesten Vermessungen stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1938 wurde der Turmstumpf zu einem Aussichtsturm ausgebaut, der während des Zweiten Weltkriegs zugrunde ging.Die auf dem höchstliegenden, länglichen, schmalen Felsenplateau errichtete obere Burg bestand in ihrer ersten Form nur aus einem massiven Turmbau und einem anschließenden ummauerten Hof, wo sich auch das schmale, spitzbogige Burgtor befand. Später wurde das ganze Hofgebiet bebaut. Neben den ergrabenen Resten der Quermauern wiesen Gewölben- und Balkenteile in den aufgefundenen Zerstörungs- bzw. Schuttschichten auf den hier entstandenen mehrgeschossigen Wohnbau hin. In eine spätere Bauphase datiert auch die unter dem Tor freigelegte sog. kleine Zisterne, die neben den Elementen ihres einstigen Oberbaus auch ein reiches, vor allem keramisches Fundmaterial enthielt. Die schon am Berghang errichtete, halbkreisförmige untere Burg wurde zuerst durch längliche Sonden untersucht, dann folgte die flächendeckende Freilegung ihrer einzelnen Objekte. Die Mauerkrone der schmalen, mehrmals reparierten äußeren Burgmauer fand man oft nur unter dem Gehniveau des Burghofes. Auf das äußere Tor wiesen meist nur Mörtelspuren hin. Das Gebäude dahinten ist als Torschützerbau zu identifizieren. Gleichzeitig mit der Burgmauer wurden im Norden ein abgerundeter Turm sowie ein innerer Bau daneben errichtet. Das Gebäude der in der Neuzeit stark abgebauten sog. großen Zisterne im Osten entstand in einer etwas früheren Bauphase. Während der partiellen Freilegung des späteren westlichen Gebäudeflügels kamen Renaissance-Steinelemente zum Vorschein. Besonders vor dem Zisternenbau fand man eine oft 0,5 m breite, rote Brandschicht, die meist aus Resten eines einstigen Holz-Lehm-Oberbaus der oberen Burg bestand. Hier kam auch ein fast kompletter, abgestürzter Ofen aus Schüsselkacheln zum Vorschein. Der späteste Bau der Burg war der im Südosten errichtete mächtige, fünfeckige Kanonenturm, dessen Innere aber noch nicht vollkommen freigelegt werden konnte.Einen wichtigen Teil des Fundmaterials der Burg bildet die Ofenkeramik. Neben einfachen Schüsselkacheln sind besonders die Blattkacheln hervorzuheben, die nach ihrer Funktion bzw. nach den dargestellten Motiven in mehreren Gruppen einzuordnen sind. So kennen wir unglasierte Kacheln mit Pflanzenmotiven, quadratische, grün glasierte Kacheln mit dem böhmischen Löwen, mit der Darstellung von Adam und Eva, vom Hl. Petrus bzw. Abraham, rechteckige, zum Teil schon Nischenkacheln mit der Figur des Hl. Paulus sowie meist unglasierte Gesimskacheln mit Wappen tragendem Herold und mit Pflanzenmotiven. Die aufgrund ihrer technischen Merkmale (z. B. der typischen weißen Materialfarbe) sehr einheitliche Fundgruppe knüpft sich eng an den bekannten Kacheln aus Banská Bystrica an. Die besten Parallelen sind aber aus der näheren Umgebung, besonders aus Szécsény bekannt. Ihre genauere Chronologie innerhalb des 16. Jahrhunderts ist noch nicht geklärt, sie stammen aber aller Wahrscheinlichkeit nach noch aus der Zeit vor der osmanischen Eroberung der Burg.Für die Küchen- und Tafelkeramik der Befestigung ist auch die weiße Tonfarbe charakteristisch. In den Bauschichten der oberen Burg fand man auf handgedrehter Scheibe hergestellte Töpfe, die im Nordosten des Landes im 13.-14. Jahrhundert weit verbreitet, aber näher kaum datierbar sind. Die Mehrheit der Gefäße kam aber aus den Zerstörungsschichten ans Tageslicht und stammt daher aus der letzten Periode der Burg. So die Töpfe, wie auch die Kannen und die Krüge, wurden oft mit rot bemalten bzw. eingeritzten, selten mit eingestempelten Mustern verziert. Das Formengut dieser Keramik stimmt mit der der näheren Umgebung überein. Das betrifft auch die grün, braun und gelb glasierte Ware. Besonders bei den Töpfen konnten mehrere Randtypen festgestellt werden. Als Zierkeramik sind Bruchstücke von mischglasierten, eingeritzten bzw. eingestempelten Kannen, Krügen und Schalen zu bezeichnen. Es ist auffallend, dass türkische Gefäßformen — Fußschalen — nur vereinzelt vorkommen, ihr Material weicht aber von der „einheimischen” Keramik nicht ab.Die Zusammensetzung der meist auch in den Zerstörungsschichten aufgefundenen Metallfunde entspricht dem an anderen Burggrabungen der frühen Neuzeit gewonnenen Bild und weist keinen speziellen „osmanischen” Charakter auf. Die Zahl der Waffenfunde (Bruchstücke von Säbel und Schwert, Spitzhacke, Kopf von Morgenstern, Büchsen- und Kanonenkugel, Pfeilspitzen) ist relativ gering; Steigbügel, Sporen, Gebiss, Hufeisen kommen öfters vor. Unter den Werkzeugen sind Kugelgusszange, Hacken, Sicheln, Beile, Scheren und Messer zu erwähnen. Ein Kessel und zwei Deckel aus Kupfer sollten schon vielleicht aus dem osmanischen Kulturkreis stammen. Aus Bronze kennen wir ein Schalenbruchstück und einen Kerzenständer. Eine Zinnschale gehört zu den seltenen Fundstücken der Burgen.Die früheste Form der oberen Burg entspricht der um 1300 errichteten ersten Burganlage, deren Turmbau wahrscheinlich den Wehr- wie auch den Wohnzwecken dienen konnte. Die weiteren Bauperioden sind nicht genauer einzuordnen. Der Ausbau der oberen Burg ist kaum vor 1460 zu setzen, hier sind aber auch mehrere Bauphasen vorstellbar. Das betrifft auch die Errichtung der unteren Burg, wo eine Fundmünze aus 1528 entweder den Bau der äußeren Burgmauer oder nur ihre Renovierung datiert. Es ist aber anzunehmen, dass das westliche Wohngebäude und der Kanonenturm — der die Eroberung der Befestigung 1554 alleine natürlich nicht verhindern konnte — dem letzten Besitzer der Burg, Farkas Derencsényi, zu verdanken ist.

Item Type: Article
Subjects: C Auxiliary Sciences of History / történeti segédtudományok > CC Archaeology / régészet
Depositing User: xKatalin xBarta
Date Deposited: 15 Dec 2016 09:44
Last Modified: 16 Dec 2016 09:53
URI: http://real.mtak.hu/id/eprint/43395

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