Hudi, József Attila (2010) A pápai munkásság térhasználata az első világháború előtt = Die Raumnutzung der Pápaer Arbeiter vor dem Ersten Weltkrieg. ACTA PAPENSIA, 10 (3-4). pp. 293-304. ISSN 1587-6292
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Abstract
Der Beitrag untersucht die Herausbildung der Arbeiterbewegung und ihre lokale Organisation in der westungarischen Kleinstadt Papa, die nach 1867 einen Modernisierungsprozess durchlief, von sozialhistorischem Standpunkt aus. Im Zuge einer Welle von Fabrikgründungen in den 1890er Jahren überstieg die Stadtbevölkerung 1910 die Marke von 20 000 Einwohnern. Nur 17,2% der Bevölkerung lebten damals noch von der Landwirtschaft, die Mehrzahl war in Industrie und Handwerk (54,5%) bzw. in sonstigen Wirtschaftszweigen (28,3%) tätig. Dank vielfältigster Infrastrukturmaßnahmen lebten die Einwohner unter urbanen Bedingungen und betrachteten Großstädte als Vorbild. Eisenbahnanschluss (ab 1871), elektrische Beleuchtung, Telefonnetz, Kanalisierung, Asphaltierung der Straßen, geregelte Müllabfuhr und ein wachsendes Netz von Einkaufmöglichkeiten und Dienstleistungen prägten das bürgerliche Leben. Der größte Arbeitgeber für die Arbeiter waren die Tabakfabrik (1892) und die Weberei (1901). 1912 wurde mit dem Bau der Kunstdüngerfabrik begonnen. Neben der Industriearbeiterschaft spielten auch die Arbeiter in kleinen Gewerbebetrieben in der Stadt eine wichtige Rolle. Die Interessen der organisierten Arbeiter wurden von den Gewerkschaften vertreten. Sie waren auch die Basis für die sozialdemokratische Partei. 1890–1913 erstarkte die Arbeiterschaft in Pápa kontinuierlich und verlieh auf Großkundgebungen, Demonstrationen und durch Streiks ihren sozialen und politischen Forderungen Ausdruck. Auch im wörtlichen Sinn nahm sie in der Stadt zunehmend Raum ein. 1890 wurde die erste Maifeier noch in einer Eisenbahn-Gastwirtschaft am Rande der Stadt abgehalten, in den 1900-er Jahren zog man bereits durch die Hauptstraßen der Innenstadt, und der Hauptplatz (Fő tér) wurde zum Schauplatz der Großkundgebungen. 1900–1914 fanden 26 Streiks für höhere Löhne und die Verringerung der Arbeitszeit statt. 1906–07 erbauten die Pápaer Arbeiter aus eigener Kraft das Arbeiterheim, in dem nunmehr ihre Zusammenkünfte, kulturellen und politischen Veranstaltungen stattfanden. Mit der Organisation christlich-sozialistischer Gewerkschaften bzw. durch Aktivitäten auf dem Gebiet der inneren Mission traten die katholische bzw. die protestantischen Kirchen der Verbreitung einer materialistischen Weltanschauung erfolgreich entgegen.
| Item Type: | Article |
|---|---|
| Subjects: | D History General and Old World / történelem > DN Middle Europe / Közép-Európa > DN1 Hungary / Magyarország H Social Sciences / társadalomtudományok > H Social Sciences (General) / társadalomtudomány általában |
| SWORD Depositor: | MTMT SWORD |
| Depositing User: | MTMT SWORD |
| Date Deposited: | 29 Sep 2025 18:05 |
| Last Modified: | 29 Sep 2025 18:05 |
| URI: | https://real.mtak.hu/id/eprint/225615 |
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