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Sedimentuntersuchungen im südwestlichsten Teile des Balaton, in der Bucht von Keszthely in 1962

Entz, Béla and Ponyi, Jenő and Tamás, Gizella (1963) Sedimentuntersuchungen im südwestlichsten Teile des Balaton, in der Bucht von Keszthely in 1962. A Magyar Tudományos Akadémia Tihanyi Biológiai Kutatóintézetének évkönyve, 30. pp. 103-125. ISSN 0365-3005

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Abstract

Im Rahmen der, die Sedimentsverhältnisse der Bucht von Keszthely untersuchenden Arbeitsgemeinschaft haben wir diese längs eines, die Bucht von Nord nach Süd durchschneidenden Profils (s. Abb. 1) durchforscht. Unsere Arbeit erstreckte sich auf die Grössenverhältnisse der Sedimentspartikeln auf ihre chemische Zusammensetzung, auf die Verteilung der in der oberen 40 cm Schichte vorfindbaren Muschelschalen (Entz), ferner auf die Untersuchung der Microcrustaceen (Crustaceen, Entomostraceen) (Ponyi), endlich auch auf die Untersuchungen der epipelischen Kieselalgen (Tamás). Wir haben auch noch Messungen vorgenommen, um die Radioaktivitäts Verhältnisse des Sedimentes kennen zu lernen. Aus den Ergebnissen konnten wir feststellen, dass sich parallel mit der Längsachse des Balaton die Beschaffenheit des Sedimentes vom Nord- gegen das Südufer zu, und damit zugleich auch die Partikelgrösse stufenweise ändert. Dies gilt nicht bloss für die Bucht von Keszthely, sondern ist auch für die übrigen Teile des Sees charakteristisch. Am Rande des Röhrichtsfeldes am Nordufer zieht sich ein, an organischem Detritus und gröberen, aus dem Festlande stammenden Sandkörnchen bestehender Streifen hin. Auf diesen folgt ein sehr feiner, fast zur Gänze aus CaCO₃ (biogenem Kalk?) bestehender, weisslicher Sedimentsstreifen, nach welchem sich das Sediment immer reicher an Sandteilchen erweist. Diese Bereicherung an Sand hält stufenweise bis zur Schwelle des Südufers an, wo mit dem plötzlichen Seichterwerden des Wassers die Menge der Sandkörnchen fast sprunghaft auf beinahe 90% ansteigt. (Tabellen 1, 2 und 3). Diese streifenweise Anordnung des Sedimentes fällt bloss unter der obersten, 1 cm dicken Sedimentsschichte in die Augen, wo das Sediment durch die Wellenbewegung nicht mehr aufgewirbelt wird. Diese oberste, etwa 1 cm dicke Sedimentsschichte kann auf dem gapzen Gebiet der Bucht, — abgesehen von der unmittelbaren Nachbarschaft des Röhrichtsfeldes am Nordufer, — als gleichförmig bezeichnet werden. Daraus erklärt sich das Vorkommen der in der obersten Sedimentsschichte lebenden Microcrustaceen Faunula, wie auch die ziemliche Homogenität der epipelischen Kieselalgen. Längs des Querprofils lässt sich in der Meiofauna eine auffallende Ähnlichkeit zwischen den zum Nordufer und den zum Südufer nahen Gebieten nachweisen, während eine Verschiedenheit eher zwischen den Gebieten der seichteren Uferteile und denen des offenen Wasserspiegels beobachtet werden kann (Abb. 2, 3. und Tabelle 6). Dies erklärt sich einerseits dadurch, dass Microcrustaceen grösstenteils in der obersten, etwa 1 cm dicken sauerstoffreichen Microzone leben und andererseits durch den Umstand, dass die Verhältnisse der tieferen Gebiete von denen der seichteren Ufersedimente in mehreren Hinsichten (Licht, Temperatur, usw.) abweichen. Am ärmsten ist die Fauna, des tiefsten Sedimentsstreifens (der Tiefen-Längsachse) (Abb. 4) wie dies auch in den übrigen Teilen des Sees der Fall ist. Von Microcrustaceen fanden sich 16 Arten, unter denen insbesondere zwei Arten (Paracyclops fimbriatus und Darwinula stevensoni) vorherrschend waren. Ihre Anzahl war auch in den mittleren Seeteilen geringer und stieg gegen das Ufer hin im Frühjahr stufenweise auf ein 3-4 Faches, im Sommer wieder sprunghaft auf ein 13, und sogar 15-Faches an. Interessant war auch die Gestaltung des Zahlenverhältnisses zwischen den Geschlechtern bei Paracyclops fimbriatus, das sich im Frühjahr zu Gunsten der Weibchen in der Uferzone verschiebt, während sich diese Verschiebung im Sommer gerade gegen die Seemitte zu zeigt (Tabelle l) .lm Frühjahr ist die Anzahl der Arten kleiner,, im Sommer dagegen steigt sie wieder an. Auf Grund unserer Untersuchungen scheint für die bodenbewohnenden Microcrustaceen die Uferzone ein optimales Gebiet darzustellen, während die tieferen Gebiete des offenen Wassers; sich als weniger zusagend zeigen.

Item Type: Article
Subjects: Q Science / természettudomány > QL Zoology / állattan
Depositing User: Edina Fejős
Date Deposited: 16 Jun 2024 11:51
Last Modified: 16 Jun 2024 11:51
URI: https://real.mtak.hu/id/eprint/197543

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